Siebengang S Tronic Reparatur
Schalten und schalten lassen
2008 stellte Audi seine Eigenentwicklung eines Doppelkupplungsgetriebes vor: die Siebengang S tronic.
Konzipiert wurde es für Baureihen mit längs eingebauten, drehmomentstärkeren Motoren und quattro Antrieb.
Der Fahrer kann entscheiden, ob er selbst schaltet oder mit Automatik fährt. Im manuellen Modus können die
Gänge mit dem Wählhebel oder optional mit Wippen am Lenkrad gewechselt werden.
Im vollautomatischen Modus kann der Fahrer zwischen den Programmen D (Drive) und S (Sport) wählen.
Laut Audi verkraftet die Siebengang Stronic bis zu 9000 Umdrehungen Drehzahl
und kann bis 550 Newtonmeter übertragen.
Meinung des Fachmanns:
Im Fahrbetrieb und bei der Beschleunigung schaltet das Getriebe perfekt. Hingegen muss man bei engen
Kurven, bei denen man stark hineinbremst, die Gänge manuell herunterschalten. Das Getriebe braucht
sonst zu lange, um beim Beschleunigen aus der Kurve den richtigen Gang zu finden und über das volle
Drehmoment zu verfügen. Hat man sich erst daran gewöhnt, macht die S tronic richtig Spaß.
Das Doppelkupplungsprinzip:
Die Siebengang S tronic besteht aus zwei Teilaggregaten und integriert zwei Lamellenkupplungen, die
unterschiedliche Gänge bedienen.
Kupplung K1 ist die große, außenliegende, die das Drehmoment über eine Vollwelle auf die Zahnräder
der ungeraden Gänge: 1, 3, 5 und 7 verteilt.
Kupplung K2 ist die kleinere, die mit der Hohlwelle verbunden ist, die ihrerseits um die Vollwelle rotiert
und im Inneren von Kupplung K1 intergiert liegt. Sie kümmert sich um die Zahnräder der geraden Gänge
2, 4 und 6 sowie den Rückwärtsgang.
K1 und K2 sind immer aktiv, aber nur eine ist kraftschlüssig mit dem Motor verbunden.
Der Schaltvorgang erfolgt durch das Wechseln der Kupplungen: K1 öffnet, K2 schließt. Fährt das Fahrzeug
im 5. Gang, also ist K1 zuständig und mit dem Motor verbunden, ist bereits in K2 der sechste Gang eingelegt.
Während sich die eine öffnet, schließt sich die andere blitzschnell.
Die S tronic ermöglich somit ein schnelles Schalten, der Fahrer bemerkt kaum den fließenden Gangwechsel.
Ein Mechatronik Modul variiert die Geschwindigkeit des Gangwechsels und regelt die notwendige Kraft.
Die Grundverteilung der Kraft ist beim quattro 60% über die Kardanwelle zum Differenzial der Hinterachse
und 40% über eine Seitenwelle zur Vorderachse. Bauartbedingt kann das Mittendifferenzial bis zu 85% der
Kräfte auf die hintere Achse und maximal 65% auf die vordere schicken.
Besonderheit: Die Siebengang S tronic hat zwei getrennte Ölhaushalte. Das Mechatronik Modul und die
Ölpumpe werden von einem eigenen Ölkreislauf bedient, ebenfalls separat die Schmierung der Radsätze, des
Mitten- und Vorderachsdifferenzials. Somit erhalten jede Komponenten die optimalen Schmierstoffe.
Geschichte: Auch in der Rallyeszene kam ein Doppelkupplungsgetriebe zum Einsatz. 1985 wurde es von
Walter Röhrl im Sport quattro S1 getestet. Mit einem kurzen Tipphebel, der elektrisch gesteuert wurde,
konnte er blitzschnell die Gänge wechseln.
Reparaturauftrag für gmg
Fahrzeug: Audi A4 2.0 TFSI quattro |
Typische Fehler der Mechatronik
– Keine Kommunikation bei der Diagnose der Mechatronik Richtige Wartung
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