Mach´s gut, Walter

Walter Treser, eine Ikone der Automobilbranche, hat uns am 13.11.2021 verlassen. Die meisten Menschen setzen sich Ziele im Leben. Aber damit allein ist es nicht getan, man muss etwas dafür tun – handeln. Und genau das hat Walter Treser in seinem bewegten Leben getan. Er war Ingenieur für Kraftfahrzeugbau und Flugzeugbau, war Rennfahrer, Sportchef bei Audi und Opel, Projektleiter und Namensgeber des Audi quattro und schließlich selbstständiger Automobil-Unternehmer mit eigenem Tuningbetrieb in Ingolstadt und Sportwagenbau in Berlin.
Er war ein Kämpfer, bis zum Schluss.

Stationen eines bewegten Lebens
Walter Treser wird am 18. April 1940 in Bad König im Odenwald geboren.
Es herrscht Krieg und Armut, doch im elterlichen Hotel findet sich ein Opel Blitz mit Holzvergaser und ein Sachs Motorrad. Mit acht Jahren kann er beides fahren, und es gibt bald nur einen Wunsch: Rennfahrer. Zuerst studiert er Kraftfahrzeugbau und Flugzeugbau, fährt 1962/63 Rennen im DKW Junior, wird Werksfahrer bei der Auto Union und kauft 1964 einen Lotus-DKW Formel 3. Als das Geld alle ist, macht er Rennpause, bis er 1969/70/71 bei BMW Alpina im Werksteam u.a. die Tourenwagen EM bestreitet. Doch der Höhepunkt seines Rennfahrer- und Autolebens ist schließlich der Start beim Avus-Rennen in Berlin am 29.5.1988 in seinem selbst entwickelten und in der eigenen Fabrik gebauten Treser TR 1.
Als junger Ingenieur ist Walter Treser von 1966 bis 1976 Versuchsleiter bei Veith-Pirelli, wo er zahlreiche Inno-vationen bei Breit- und Sportreifen initiiert.
Ab 1976 leitet er bei Audi in Ingolstadt die Fahrzeug-konzeptentwicklung und ist treibende Kraft bei der Entwicklung und Realisierung des revolutionären Audi quattro. Auch der Name „quattro“ ist seine Idee.


Als Sportchef führt er Hannu Mikkola und Michèle Mouton zu ersten Erfolgen in der Rallye-WM.
Ab 1982 baut er seine eigene Firma für Automobil- technik und Design in Hofstetten, dann Ingolstadt, auf. Parallel erfolgt in Berlin ab 1985 die Entwicklung und Produktion des Sportwagens Treser TR 1, der den Traum vom selbständigen Automobilproduzenten verwirklicht. Zur Erprobung der Fahrzeuge wird die Rennserie Hydro Aluminium Cup gegründet und 1988 im Rahmen der DTM ausgetragen.
Als die Finanzierung der Serienfertigung des Sportwagens scheitert, kehrt Walter Treser als Rennleiter bei Opel zum Motor-sport zurück und führt den spektakulären Allrad-Calibra 1992 in die DTM.
Ab 1996 verantwortet er als Direktorder Vorausentwicklung Konzeptideen und Fahrzeugmodelle, bis er sich 2003 in den Ruhestand verabschiedet.
Walter Treser war Ehrenpräsident des Treser Club und tief im Clubleben verwurzelt.
Quelle: Treser Club

2018 konnten wir Walter Treser für ein Interview gewinnen. Hier könnt Ihr es noch einmal lesen. Wer mehr über Walter Treser und sein Leben erfahren möchte, der findet auf der Seite des Treser Clubs e.V. alle Informationen.

Wir haben in den letzten Jahren einiges mit Walter Treser, seinen Fahrzeugen und dem Treser Club erlebt. Nachfolgend ein kleiner Überblick:

Autovergnügen mit dem Treser Club e.V.